»Wir« und die Migration

Das »Wir« feiert ein furioses Comeback. Auf »Wir sind das Volk« folgte »Wir schaffen das!« Die Zeiten des »Ich«, das von (neo-liberalen) Politikmodellen angesprochen wird, scheinen vorbei. Jedes »Wir« kennt aber auch ein »Ihr«. »Ihr seid nicht Volk«, sondern Etablierte, Elite, Volk ist da, wo »wir« sind. Diese Anrufung ist verständlich und vielfach wurde das PEGIDA-Wir entsprechend als Kampfansage erklärt. Doch hat sich eigentlich jemand für das „Ihr“ zum Merkel-„Wir“ interessiert? Wer schafft es im Unterschied zu »uns« nicht? Die Ungarn, die Polen, die Franzosen? Die Italiener und Griechen schon gar nicht… Also: Wer wenn nicht wir?  Und gibt es auch ein innenpolitisches »Ihr«?

Die Massenmigration des vergangenen Jahres und – recht eigentlich –  das gegensätzliche Agieren der Nationalstaaten, die zusammen die Europäische Union bilden, haben das politische Koordinatensystem verrückt. Damit beschäftigt sich unter anderem die Zeitschrift »LuXemburg« in ihrer Ausgabe 1/2016, unter anderem hier: Neue Unberechenbarkeit, hier Deutungshoheit und hier: Gegenentwurf zur Kaltherzigkeit

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